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Kinderschutzambulanzen: Medizinische Diagnostik, Behandlung und Beratung in interdisziplinärem Team

Gewalterfahrungen, Vernachlässigung oder sexualisierte Gewalt sind traurige Realität. Die im September 2022 in Göttingen und im August 2023 in Rotenburg eröffneten Kinder­schutz­ambulanzen sollen hiervon betrof­fenen Kindern schnelle medizinische Hilfe zukommen lassen. Akute Beratung und Diagnostik bei Verdacht auf Kindes­wohl­gefährdung sind ebenso Ziel, wie Institutionen dabei zu unterstützen, gefähr­dende Lebens­­situationen von Kindern zu erkennen und damit Unter­stützungs­bedarfe von Familien zu identifizieren.

Die Kinderschutz­ambulanzen in Göttingen und Rotenburg werden als Pilotprojekte für drei Jahre mit jeweils insgesamt 150.000 Euro vom Land gefördert.

Pilotprojekte unter niedersächsischen Kinderkliniken
Die neuen medizinischen Kinderschutz­ambulanzen an der Klinik für Kinder- und Jugend­medizin der Universitätsmedizin Göttingen und an der Klinik für Kinder- und Jugend­medizin des Diakonie­klinikums Rotenburg sind Pilotprojekte unter den 30 nieder­sächsischen Kinder­kliniken. Beide Kinderschutzambulanzen haben sich aus klinikinternen multiprofessionellen Kinder­schutz­gruppen heraus entwickelt, die fachliche Expertise und ein standardisiertes Vorgehen bei einem Verdacht einer kindeswohl­gefährdenden Handlung oder Vernach­lässigung Kinderschutzgruppe verbinden.

Kooperationen für langfristige wirkungsvolle Präventions­strategien
Die Kinderschutzambulanzen sollen eine verbesserte Versorgung der betroffenen Kinder und Jugendlichen und ihrer Angehörigen in den Regionen Südnieder­sachsen und Nordostniedersachsen möglich machen. Neben der umfassenden medizinischen Diagnostik und Behandlung sollen sie langfristige wirkungsvolle Präventions­strategien vorhalten und damit ein möglichst gesundes Aufwachsen und Leben der Betroffenen ermöglichen. Dafür kooperiert die Kinderschutzambulanz Göttingen eng mit dem Zentrum für Kinderschutz und Kinder­rechte Göttingen. Das Team der Kindeschutzambulanz Rotenburg kooperiert mit der Forensischen Kinder­schutz­ambulanz der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und den zuständigen Jugendämtern.

Niedersächsische Kinderschutz-Einrichtungen vor Ort

Die Kontaktdaten der Kinderschutz­ambulanzen, Kinderkliniken und rund 200 weiterer Kinder­schutz-Anlauf­stellen in Nieder­sachsen finden Sie in unserer Adress­daten­bank: www.kinderschutz-niedersachsen.de/adressdatenbank