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Kindern und Jugendlichen kindersichere digitale Teilhabe ermöglichen

Anlässlich des Safer Internet Day am 9. Februar ruft der Kinderschutzbund Niedersachsen dazu auf, Kindern und Jugendlichen digitale Teilhabe zu ermöglichen. Und das Netz müsse kindersicher werden. Wegen der Corona-Pandemie haben Kinder und Jugendliche im vergangenen Jahr und zu Beginn dieses Jahres besonders viel Zeit im Internet verbracht. Zum Teil ist das nach wie vor der einzige Ort, wo sie ihre Freunde sehen können – sie spielen dort Spiele und lernen.

"Viele Kinder und Jugendliche machen allerdings auch die Erfahrung, dass das Internet kein sicherer Ort ist", sagt der Vorsitzende des Kinderschutzbundes Niedersachsen, Johannes Schmidt.

Denn fast die Hälfte aller Jugendlichen (44 Prozent) war sexualisierter Gewalt im Internet ausgesetzt, berichtet die gerade erschienene James-Studie für die Schweiz. Der Anteil der Betroffenen hat sich seit 2011 mehr als verdoppelt.

"Kinderschutz ist im Internet nicht vorhanden. Das liegt vor allem daran, dass die Plattformbetreiber und die Provider nach wie vor aus der Verantwortung entlassen werden", sagt Schmidt.

Für eine digitale Teilhabe von Kindern und Jugendlichen müsse man ihnen aber eine sichere Umgebung bieten können – und das gehe nur über die Vermittlung von Medien-Kompetenz. Bei der Vermittlung dieser Kompetenz sieht Schmidt alle in der Verantwortung: auch die Accountbesitzer, sowie Schulen und Eltern.

Die aktuell vorliegende Reform des Jugendschutzgesetzes gehe zwar in die richtige Richtung, so Schmidt. Es fehle aber der entscheidende Schritt: diejenigen in Verantwortung zu nehmen, die die Infrastruktur bereitstellen, auf der Pornographie und Gewaltdarstellungen verkauft und Straftaten wie Cybergrooming ermöglicht werden.

Der Kinderschutzbund, Landesverband Niedersachsen, 08.02.2021