Weiter zum Inhalt

Kinderschutzzentrum für Stadt und Landkreis Göttingen kommt

Stadt und Landkreis Göttingen erhalten ein gemeinsames Kinderschutz­zentrum, das fünfte in Niedersachsen. Träger sind AWO, Caritas und der Frauen-Notruf e.V. mit der phoenix Kinder- und Jugend­beratungs­stelle. Nachdem die Jugend­hilfe­aus­schüsse von Stadt und Landkreis ihnen im Sommer 2021 den Auftrag zu Kooperations­verhand­lungen gegeben hatten, wird das Zentrum nun mit Unter­stützung der beiden Fach­bereiche Jugend von Stadt und Landkreis gegründet. "Im Kinderschutz­zentrum sollen die Themen Kinder­schutz und Kinder­rechte in Stadt und Landkreis Göttingen zentral verortetet und damit für alle Bürgerinnen und Bürger, Kinder, Jugendliche und Eltern sowie Fachkräfte sicht­barer und zugäng­licher werden", sagt Vera Schreiber, Leiterin der Beratungs­stelle für Kinder, Jugendliche und Eltern der AWO Göttingen. Das Kinder­schutz­zentrum Göttingen soll demnächst Räume im Erd­geschoß der Nikolaistraße 28a beziehen.

Fachberatung und frühe Hilfen
"Caritas, Frauen-Notruf / phoenix und AWO bringen ein hohes fachliches Niveau in der fallbezogenen und konzeptionellen Kinder­schutzarbeit mit", betont Dr. Rebekka Martínez Méndez, Leiterin der Beratungs­stelle für Kinder, Jugendliche und Eltern der Caritas Süd­nieder­sachsen. Die drei Koo­perations­partner wirken bereits jetzt über die eigene Institution hinaus maß­geblich an Strukturen und Inhalten des Kinder­schutzes in Süd­nieder­sachsen mit. So sind sie beispielsweise alle seit 2012 im Netz­werk "Frühe Hilfen und Kinder­schutz von Stadt und Landkreis Göttingen" aktiv vertreten. "Wir wollen, dass die Wege kürzer werden", formuliert Ulrike Brockhaus vom Frauen-Notruf mit der phoenix Kinder- und Jugend­beratungs­stelle ein Ziel des Kinderschutz­zentrums. "Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die Hilfe brauchen oder sich für andere engagieren, brauchen eine zentrale Anlauf­stelle. Bislang sind Angebote noch nicht einfach genug zugänglich, vor allem für Kinder", sagt die Psychologin.

Entsprechend soll das Kinderschutz­zentrum in erster Linie eine "Scharnier- und Lotsen­funktion ins Hilfe­system" sein. Dabei werde es schon vorhandene Strukturen vernetzen, Angebots­lücken schließen und sich um alle Formen von Kindes­wohl­gefährdung kümmern, heißt es in der Ankündigung. Grundlage sind dabei die Erfahrungen und Kompetenzen der drei Partner in Beratung, Prävention und Fortbildung. Entsprechend seinem Arbeits­feld baut Frauen-Notruf / phoenix einen eigen­ständigen Fach­bereich zum Themenfeld geschlechts­bezogene Gewalt auf. Hierzu gehört in erster Linie die sexua­lisierte Gewalt, aber auch beispiels­weise Partner­schafts­gewalt. Bei seelischer und körper­licher Miss­handlung sowie Vernach­lässigung stützt sich das Kinder­schutz­zentrum auf die Expertise von AWO und Caritas.

Quelle: Caritas Pressestelle Süd­nieder­sach­sen, 11.02.2022