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Neue Kinderschutzambulanz an Kinderklinik der Universitätsmedizin Göttingen

Die niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Daniela Behrens hat am 1. September 2022 die Universitäts­medizin Göttingen (UMG) besucht. Für die neu aufgebaute Kinderschutzambulanz in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der UMG übergab die Ministerin ein Zuweisungsschreiben: Das Land fördert das Projekt in den nächsten drei Jahren mit jährlich 50.000 Euro.

Pilotprojekt unter niedersächsischen Kinderkliniken
Die neue medizinische Kinderschutz­ambulanz an der Klinik für Kinder- und Jugend­medizin der UMG ist ein Pilotprojekt unter den 30 niedersächsischen Kinderkliniken in Niedersachsen. Die Ambulanz hat sich aus einer langjährigen, klinikinternen Kinder­schutz­gruppe an der UMG heraus entwickelt.

Kooperation mit Zentrum für Kinderschutz und Kinder­rechte Göttingen
Die enge Kooperation mit dem Zentrum für Kinderschutz und Kinder­rechte Göttingen soll eine verbesserte Versorgung der betroffenen Kinder und Jugendlichen und ihrer Angehörigen in der Region Südnieder­sachsen möglich machen. Ziel ist es, eine umfassende medizinische Diagnostik und Behandlung sowie langfristige wirkungsvolle Präventions­strategien vorzuhalten und damit ein möglichst gesundes Aufwachsen und Leben der Betroffenen zu ermöglichen.

Medizinische Diagnostik und Behandlung in inter­professionellem Team
Bei begründetem Verdacht von Vernach­lässigung, Misshandlung oder Missbrauch von Kindern oder Jugendlichen sollen in einem ambulanten Setting die richtigen diagnostischen Schritte durchgeführt und notwendige Maßnahmen zum Schutz von Kindern oder Jugendlichen eingeleitet werden. Schwerpunkt der Arbeit der neuen Kinderschutz­ambulanz ist die medizinische Diagnostik und Behandlung. Durch die Zusammenarbeit eines inter­professionellen Teams bei den fachärztlichen und psycho­logischen Unter­suchungen können Zeichen der Kindes­wohl­gefährdung erkannt, dokumentiert und objektiviert werden. Neben der medizinischen Versorgung wird auch die familiäre und psychosoziale Situation mit vorhandenen Belastungen und Ressourcen ermittelt. In einem regel­mäßigen Austausch mit den kommunalen Kinder­schutz­einrichtungen soll der Kinderschutz in der Region verbessert werden.

"Die Etablierung einer medizinischen Kinder­schutzarbeit in der Kinderklinik einer Universitäts­medizin wird die Versorgung der betroffenen Kinder und Jugendlichen nachhaltig verbessern und ist für die Sicherheit dieser lebenswichtig," betonte Ministerin Behrens bei der Besichtigung der neu errichteten Räumlich­keiten. Nach der Eröffnung des Zentrums für Kinderschutz und Kinderrechte im Juli diesen Jahres in Göttingen sei die rasche Eröffnung der medizinischen Kinder­schutz­ambulanz in der Universitätsmedizin Göttingen eine bemerkenswerte Leistung: "Wir richten unseren Blick besonders auf die Vernetzung aller, die am Thema arbeiten. Das Engagement für den Schutz von Kindern und Jugendlichen in der gesamten Region Südnieder­sachsen ist großartig. Die neue Kinder­schutz­ambulanz ist eine Blaupause für andere Kliniken in Niedersachsen", so Ministerin Behrens weiter.

"Mit der Einrichtung einer ambulanten Kinder­schutz­ambulanz in unserer Kinderklinik bietet die UMG das fehlende Puzzle-Stück in der regionalen Versorgung von Kindern und Jugendlichen, bei denen ein Verdacht von Vernach­lässigung oder Misshand­lungen vorliegt", sagt Prof. Dr. Jutta Gärtner, Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugend­medizin der UMG. "Die Platzierung dieser Ambulanz in der universitären Medizin bietet den großen Vorteil, dass wir hier in der UMG inter­professio­nell eng zusammen­arbeiten. Die Expertisen aller beteiligter Fachdisziplinen wie beispiels­weise Gynäkologie, Kinder­chirurgie und -urologie, Psychologie, Rechtsmedizin und Zahn­medizin sind unter einem Dach gebündelt. Das ermöglicht einen raschen fach­kompetente Austausch im Interesse der Betroffenen und deren Angehöriger. Als Team freuen wir uns, dass wir nun noch enger mit dem Göttinger Zentrum für Kinderschutz und Kinder­rechte zusammen­arbeiten werden und dafür vom Land Niedersachsen Fördermittel erhalten."

Weitere Informationen lesen Sie im Kinderschutz­portal des Landes unter www.kinderschutz-niedersachsen.de.
 
 

 


Quelle: Nds. Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, 02.09.2022

Kinderschutz-Einrichtungen vor Ort

Die Kontaktdaten der Kinderschutz­ambulanz an der UMG und rund 200 weiterer Kinder­schutz-Anlaufstellen in Niedersachsen finden Sie in unserer Adressdatenbank: www.kinderschutz-niedersachsen.de/adressdatenbank