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Rückblick: Niedersächsischer Kinderschutzkongress 2021

"Gewaltfreies Aufwachsen möglich machen" – unter diesem Thema stand der Kinder­schutz­kongress, der in diesem Jahr online stattfand. Dazu eingeladen hatten das Niedersächsische Sozialministerium, der Kinderschutzbund und die Kinderschutz-Akademie Niedersachsen. Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden am 30. Juni von Julia Spacek, Kinderschutz-Akademie, begrüßt und durch die Veranstaltung begleitet. Sozialministerin Daniela Behrens war mit einem Video-Grußwort vertreten.

"Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig", so steht es seit November 2000 in § 1631 Abs. 2 des Bürgerlichen Gesetzbuches.

Viele Eltern streben heute eine gewaltfreie Erziehung an; drei Viertel von ihnen vertreten die Auffassung, dass Gewalt gegen Kinder wie die Gewaltausübung gegen andere Menschen als Körperverletzung zu bewerten ist. Doch die Wirklichkeit in den Wohn- und Kinderzimmern bleibt noch immer dahinter zurück. In der praktischen Umsetzung des Gesetzes kommt es daher darauf an, diese Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu schließen. Viele Eltern benötigen lebensnahe Aufklärung, kompetenten Rat und gezielte Hilfestellungen, um nicht – häufig gegen besseres Wissen – in alte Verhaltensmuster zurückzufallen. Und Kinder und Jugendliche müssen dabei unterstützt werden, dass aus ihrem Recht auf eine gewaltfreie Erziehung alltägliche Wirklichkeit wird.

Zwei Vorträge boten Hintergrundwissen aus wissenschaftlicher und aus pädagogischer Sicht: Prof. Dr. Vera Clemens, Universitätsklinikum Ulm, präsentierte Ergebnisse der Studie "20 Jahre gewaltfreie Erziehung im BGB". Mathias Voelchert, familylab.de – die Familienwerkstatt, Windberg, stellte mit vielen Beispielen das Konzept der "Gleichwürdigkeit als pädagogische Haltung" vor.

Verschiedene Methoden, Ansätze und erfolgreiche Projekte wurden in vier praxisorientierten Workshops und zwei Foren genauer in den Blick genommen.

Die Dokumentation der Workshops, Vorträge sowie zusätzliche Materialien werden in Kürze auf der Website der Kinderschutz-Akademie zur Verfügung stehen: www.kinderschutz-akademie.de