Wenn zum Trauma noch eine Behinderung hinzukommt
Kinder, die in einer Pflegefamilie leben, weisen häufig Erfahrungen von Beziehungsabbrüchen, Mangelversorgung, Vernachlässigung und/oder auch körperlicher oder seelischer Gewalt auf. Wenn Kinder darüber hinaus noch Behinderungen körperlicher, geistiger oder seelischer Art zeigen, kann dies den Prozess der Verarbeitung des Erlebten erheblich erschweren und setzt bei den Pflegeeltern zusätzliche Kompetenzen voraus.
Vom Kind und seiner individuellen Situation ausgehend müssen daher häufig andere Zugänge und Methoden der Verarbeitung gefunden werden. Kinder reagieren aufgrund ihrer Beeinträchtigungen mit auffälligem Verhalten und oft fällt es auch den Fachkräften schwer zu unterscheiden, ob dieses Verhalten behinderungsbezogen oder Folge einer Traumatisierung ist.
Kinder mit Behinderungen unterliegen zudem einem erhöhten Risiko, im weiteren Entwicklungsverlauf erneut von Ausgrenzung, Unterdrückung und körperlicher Gewalt betroffen zu sein.
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Abgrenzung von Trauma und Behinderung
- Schulungsinhalte für Pflegeeltern mit Kindern mit Behinderungen
- Beratungsangebote und spezielle Hilfen
- Entlastungsangebote für Pflegefamilien
- Rechtlicher Rahmen für Pflegekinder mit herausforderndem Verhalten und/oder mit Behinderungen
- Fortbildungsangebote/Gesprächskreise für diese Pflegeeltern
Fragen der Teilnehmenden zu Inhalten und eigene Fallbeispiele aus Vergangenheit und Gegenwart sind ausdrücklich im moderierten Erfahrungsaustausch erwünscht.
Zielgruppe: Fachkräfte der Pflegekinderdienste, Bereitschaftspflegedienste, allgemeinen Sozialdienste und freien Jugendhilfeträger.
Ivonne Kondziella
Telefon: 0511 / 89 70 13 32