Beispiele guter Praxis mit Landesförderung
Auf neue Herausforderungen reagiert der Kinderschutz mit neuen Ansätzen. Das Land Niedersachsen fördert entsprechende Modellversuche und Projekte, die wir Ihnen hier vorstellen:
Prävention sexueller Gewalt
Gemeinsam gegen sexuellen Missbrauch

Die Landesstelle Jugendschutz hat im Herbst 2019 ein neues Präventionsprojekt zum Thema "Sexuelle Gewalt an Kindern" gestartet. Das Angebot wendet sich landesweit an Schulen und Einrichtungen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und soll zu einer vertieften Beschäftigung mit dem Thema beitragen.
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Gesundheitshilfe
Zentralen Frühe Hilfen
Von 2016 bis 2019 wurde an den Standorten Verden, Bad Gandersheim und Wilhelmshaven das Modellprojekt "Zentralen Frühe Hilfen" in unterschiedlichen Settings durchgeführt und mit Landesmitteln gefördert. Das Konzept zum Ausbau der niedrigschwelligen Gesundheitshilfe für Familien, insbesondere für Schutz suchende Frauen und Kinder, hatte die Stiftung "Eine Chance für Kinder" entwickelt und die Projektleitung übernommen.
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Frühe Hilfen
Kinderschutz im ländlichen Raum

Von 2015 bis 2017 war der Landkreis Friesland in Zusammenarbeit mit dem Kinderschutz-Zentrum Oldenburg und Förderung des Landes Niedersachsen "Modellregion Kinderschutz im ländlichen Raum". Kernanliegen ist es, die Mobilität von Ratsuchenden und Beraterinnen zu fördern, Hilfssysteme zu vernetzen und bürgerschaftliches Engagement zu stärken. Die Familien- und Kinderservicebüros des Landkreises dienen dabei als Knotenpunkte in den Städten und Gemeinden. Sie sollen Eltern gezielt auf Angebote vor Ort hinweisen und durch diese dezentralen, niedrigschwelligen Angebote der frühen Hilfen Hemmschwellen abbauen.
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Prävention & Partizipation
Rechte von Mädchen und Jungen in Einrichtungen - Kinderschutz-Konzepte in pädagogischen Einrichtungen und Verbänden

Der Deutsche Kinderschutzbund Landesverband Niedersachsen bietet pädagogischen Einrichtungen Unterstützung bei der nachhaltigen Implementierung eines institutionellen Kinderschutz-Konzeptes. Das 2014 gestartete Projekt "Rechte von Mädchen und Jungen in Einrichtungen - Kinderschutz-Konzepte in pädagogischen Einrichtungen und Verbänden " hält Informations- und Qualifizierungsveranstaltungen in Form von Inhouse-Seminaren bereit, die thematisch passgenau zusammengestellt werden können.
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Opferhilfe
Psychosoziale Prozessbegleitung
Im Fokus der psychosoziale Prozessbegleitung stehen Menschen, die aus den verschiedensten Gründen nach dem Erleben einer Straftat besonders schweren Belastungen ausgesetzt sind, wie beispielsweise Kinder und Jugendliche. Das kostenlose Angebot unterstützt Opferzeuginnen und Opferzeugen sowie deren Angehörige umfassend vor, während und nach dem Strafverfahren. Auch im Alltag leisten die psychosozialen Prozessbegleiterinnen und Prozessbegleiter eine wichtige Hilfestellung in den ganz individuellen Problemlagen.
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Prävention sexueller Gewalt
Therapie für noch nicht straffällig gewordene Pädophile
Zwei verschiedene Präventionsprojekte an der Medizinischen Hochschule Hannover und am Asklepios Klinikum Göttingen richten sich an potenzielle, pädophil veranlagte Täter und Täterinnen: Eine kostenlose ambulante Therapie auf freiwilliger Basis soll helfen, ihre sexuelle Präferenzstörung zu kontrollieren. Die vom Land Niedersachsen geförderten Projekte sind die ersten Angebote dieser Art in Niedersachsen.
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Diagnose von Kindesmisshandlung
Rechtsmedizinische Hotline, Fortbildung und Tele-Konsil

Im Januar 2011 wurde die Kinderschutzambulanz am Institut für Rechtsmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) eröffnet. Über eine Hotline sowie durch klinisch-forensische Untersuchungen, Fortbildungen oder Online-Beratungen (Tele-Konsile) unterstützen die Expertinnen und Experten niedergelassene und klinisch tätige Ärztinnen und Ärzte bei der Diagnose von Kindesmisshandlung und -missbrauch.
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Fortbildung Kinder- und Jugendschutz in Niedersachsen
Weiterbildung zur Fachkraft nach § 8a SGB VIII
Im Rahmen des Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG) wurde auch § 8a SGB VIII "Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung" nach sechs Jahren Geltung überarbeitet und neu sortiert. Seit Januar 2013 gibt es die berufsbegleitende Fortbildung zur Fachkraft Kinderschutz und zur Fallberatung im Kinderschutz deshalb mit einem aktualisierten Kurskonzept. In vier Folge-Kursen wird Grundwissen vermittelt, über das eine Fachkraft der Jugendhilfe gemäß § 8a SGB VIII verfügen muss. Vier weitere Aufbau-Module mit Themenstellungen der beratenden Fallkoordination bieten die Möglichkeit zur Vertiefung der Kenntnisse und Zertifizierung. Veranstaltet werden die Qualifizierungsmaßnahmen vom Niedersächsischen Landesamt für Soziales, Jugend, Familie und Integration in Zusammenarbeit mit den Kinderschutz-Zentren e.V.
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Frühe Hilfen
Stiftung Eine Chance für Kinder

Mit der aufsuchenden Hilfe von Familienhebammen möchte die Stiftung EINE CHANCE FÜR KINDER schwangere Frauen und Mütter / Eltern von Neugeborenen und Säuglingen in belastenden Lebenssituationen möglichst frühzeitig unterstützen. Ursprünglich in vier niedersächsischen Kommunen als Pilotprojekt gestartet, werden mittlerweile in 47 der 60 Kommunen Familienhebammen als reguläre Hilfemaßnahme eingesetzt.
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Frühe Hilfen
wellcome – Praktische Hilfe für Familien nach der Geburt

Auf den Alltag mit einem Neugeborenen kann sich eine werdende Mutter nur schwer vorbereiten. Viele Mütter sehnen sich in dieser Anfangsphase nach Entlastung und Hilfen im Alltag. Mit ehrenamtlichen Familienhelferinnen unterstützt
wellcome Familien mit neugeborenen Kindern unbürokratisch und praktisch beim Übergang von der Geburt im Krankenhaus in den häuslichen Alltag.
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Erziehungskompetenz fördern
Starke Eltern - Starke Kinder®

In Niedersachsen wurde eine flächendeckende Verbreitung von Elternkursen nach dem Konzept "Starke Eltern - Starke Kinder" des Deutschen Kinderschutzbundes umgesetzt. Damit sollen Eltern im Erziehungsalltag unterstützt und ihre Erziehungskompetenz gestärkt werden. Seit Januar 2002 wurden landesweit über 750 Kursleiterinnen und -leiter qualifiziert.
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Kindertagesstätten und Gesundheitsdienst
PiAF - Prävention in aller Frühe

Mit dem Projekt "PiAF - Prävention in aller Frühe" will der Landkreis Hildesheim die Startchancen von Kindern aus so genannten Risikofamilien verbessern. Dazu arbeiten der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst und die Fachkräfte der Jugendhilfe eng mit den Kindertageseinrichtungen zusammen. Eingesetzt werden frühzeitige, systematische und interdisziplinäre Maßnahmen zur Früherkennung und Frühförderung bei gesundheitlichen Problemen und Entwicklungsdefiziten, die den Schulerfolg gefährden.
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Bereits abgeschlossene Projekte mit Landesförderung
Die Förderung durch das Land Niedersachsen für die folgenden Projekte ist bereits ausgelaufen. Einige dieser Projekte sind abgeschlossen, andere laufen noch und wurden in die kommunalen Regelstrukturen überführt oder werden durch andere Träger gefördert:
Prävention & Partizipation
OKEI! Schutzkonzepte in Einrichtungen der Behindertenhilfe

Im Modellprojekt "OKEI!" (2016-2019) ging es um die Entwicklung und Implementierung eines Schutzkonzeptes vor sexueller Gewalt in Einrichtungen der Behindertenhilfe. Die teilnehmenden Einrichtungen wurden bei der Entwicklung eines passgenauen Schutzkonzeptes durch das Kinderschutz-Zentrum Oldenburg begleitet.
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Frühe Hilfen online
gut aufwachsen - Fach- und Familieninformationssystem Frühe Hilfen

Mit einer Internetdatenbank bringt die Niedersächsische Landesregierung interessierte Eltern und Anbieter früher Hilfen zusammen. Eltern und Familien können sich damit per Mausklick einen unkomplizierten, umfassenden Überblick über die vielfältigen Angebote früher Hilfen in ihrer Nähe verschaffen. Auch Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe profitieren: Sie können die Informationen über bestehende Angebote direkt in ihre alltägliche Arbeit einbringen.
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Prävention sexueller Gewalt
Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport

Qualifiziert handelnde Mitarbeitende, Betroffene zum Reden ermutigen, Täter und Täterinnen abschrecken – das wollen der LandesSportBund und die Sportjugend Niedersachsen mit dem in 2011 gestarteten Modellprojekt erreichen. Dazu sollen bis 2020 landesweit klare Strukturen für Information, Beratung, Qualifizierung, Beschwerdemanagement und Vernetzung auf- und ausgebaut werden.
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Gewaltprävention
Caring Dads - Fürsorgliche Väter

Das im Januar 2014 gestartete Modellprojekt "Caring Dads" war auf drei Jahre angelegt
und wurde bis Ende 2016 durch das Niedersächsische Sozialministerium und
die Klosterkammer Hannover gefördert.
Das Projekt des Männerbüro Hannover e.V. richtete sich an Männer, die gegen ihre Kinder und/oder in Gegenwart der Kinder gegen die (Ex-)Partnerin gewalttätig geworden sind. Mit persönlicher Beratung und einem mehrteiligen sozialen Trainingskurs erhielten die Väter Unterstützung zur Verhaltensänderung, um aus dem Kreislauf aussteigen zu können.
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Prävention sexueller Gewalt
Grenzgebiete

Zur Prävention von sexueller Gewalt und Übergriffen unter Jugendlichen hat die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen (LJS) das Projekt "Grenzgebiete" entwickelt. Drei Jahre lang (2011-2013) hat sich die LJS dabei direkt an Jugendliche gewendet und in Schulen und Jugendeinrichtungen theaterpädagogisch zu diesem Thema gearbeitet. Als Folgeprojekt gibt es seit Ende 2014 Seminarreihen für pädagogische Fachkräfte zum Thema Gewaltprävention.
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Prävention sexueller Gewalt
Kinderschutz-Konzepte in pädagogischen Einrichtungen und Verbänden
Von April 2011 bis März 2014 hat das Kinderschutz-Zentrum Hannover pädagogischen Einrichtungen und Verbänden ein kostenloses Paket zur nachhaltigen Implementierung präventiver Kinderschutz-Konzepte gegen sexuelle Gewalt angeboten. Dazu gehörten u.a. Informationsveranstaltungen, die Qualifizierung von Fachkräften, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und die Etablierung eines Beschwerdemanagements / Verfahrensablaufs.
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Unfallprävention
Kikuk - Kindersicherheit in Kita und Kommune

Verletzungen durch Unfälle sind die Todesursache Nummer eins im Kindesalter und der häufigste Grund für eine Krankenhausbehandlung. Dabei können viele Unfälle vermieden werden, wenn entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden. Das Projekt KiKuK (Mai 2013 bis Oktober 2014) hat dazu bei kommunalen Ressourcen angesetzt: Es nutzte die Multiplikatorenfunktion von Erzieherinnen und Erziehern, um das nötige Wissen in die Familien zu tragen, und zur Netzwerkarbeit an kommunalen und überregionalen Sicherheitsnetzwerken.
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Vernetzung
EFi - Elternarbeit, Frühe Hilfen und Migrationsfamilien

Mit dem bundesweit einmaligen Projekt "EFi -
Elternarbeit,
Frühe Hilfen und M
igrationsfamilien" hat das Land Niedersachsen von 2011 bis 2014 Kommunen dabei unterstützt, die Netzwerkarbeit für Familien mit Migrationshintergrund zu stärken. Rund 30 Kommunen in Niedersachsen haben EFi-Projekte ins Leben gerufen. Diese sollen die Bildungs- und Präventionsangebote besser vernetzen und besonders für Familien mit Zuwanderungsbiografie leichter zugänglich machen. Eine besondere Rolle kommt dabei Vertrauenspersonen mit Migrationshintergrund zu, wie Integrations- und Erziehungslotsinnen und -lotsen, und anderen interessierte Ehrenamtlichen, die die Eltern persönlich ansprechen.
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Prävention sexueller Gewalt
Sichere Orte

Wie lassen sich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderungen gegen sexuelle Übergriffe schützen? Dieser Frage widmete sich von September 2010 bis Dezember 2011 das Modellprojekt "Sichere Orte für Kinder". In dem vom Land Niedersachsen geförderten Projekt haben verschiedene Einrichtungen der Behindertenhilfe unter Anleitung der Kinderschutz-Zentren Hannover und Oldenburg praktische Tipps und Handlungsmöglichkeiten selbst erarbeitet.
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Frühe Hilfen
Stiftung Pro Kind

Im Modellprojekt "Pro Kind" wurde von 2006 bis 2011 ein Hausbesuchsprogramm für finanziell und sozial belastete Erstgebärende erprobt. Speziell ausgebildete Familienbegleiterinnen besuchten die Familien vom zweiten Drittel der Schwangerschaft an bis zum zweiten Geburtstag der Kinder. Dabei wurde erstmals in einem größeren, wissenschaftlichen Umfang die Wirksamkeit der Hausbesuche von Hebammen und Sozialpädagoginnen untersucht. Die praktischen Erfahrungen und wissenschaftlichen Ergebnisse der Modellprojektphase sind in die Neuentwicklung von
Materialien der Frühen Hilfen in Deutschland eingeflossen.
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Broschüre
Beispiele guter Praxis - Weitere Maßnahmen, Projekte und Angebote

Die Broschüre
Kinderschutz als gesellschaftliche Herausforderung (2011) fasst die zentralen Informationen zum Kinderschutz in Niedersachsen zusammen: Sie erläutert die politischen Leitlinien im Kinderschutz und veranschaulicht gleichzeitig deren praktische Umsetzung. Dabei wird das Thema in seiner ganzen Bandbreite erfasst - von der frühesten Prävention bis zur Intervention bei konkreten Kindeswohlgefährdungen. Ergänzend werden die Themen Kinderarmut und Kinderrechte ebenfalls beleuchtet.