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Prof. Dr. Anette Debertin und Petra Klecina erhalten Bundes­ver­dienst­kreuz am Bande

Vier sehr engagierte Frauen aus Hannover haben das Bundes­ver­dienst­kreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen bekommen. Ober­bürger­meister Belit Onay zeichnete unter anderem Prof. Dr. Anette Debertin und Petra Klecina für ihr langjähriges, außer­ordentliches Engagement aus.

Maß­gebliche Verbesserung der Gewalt­­opfer­­ver­sorgung und des Kinder- und Opfer­schutzes
Prof. Dr. Anette Debertin erhielt am Freitag, 26. Januar, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Sie engagiert sich seit mehr als zwölf Jahren im sozialen Bereich für die Belange des Kinder- und Opfer­schutzes. Als Ärztin am Institut für Rechtsmedizin der MHH kommt sie regelmäßig mit von Gewalt betrof­fenen Frauen, Kindern und Jugendlichen in Berührung. 2010 baute Debertin die Forensische Kinder­schutz­ambulanz an der MHH auf, die niedersachsenweit diagnostische Unterstützung und Beratung bei der Verdachts­abklärung von Kindesmisshandlung und sexueller Gewalt bietet. Zudem implementierte sie 2012 das "Netzwerk ProBeweis" als niedrigschwellige und flächendeckende Struktur zur verfahrens­unabhängigen Beweissicherung Betroffener von häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt mit mittlerweile 40 Unter­suchungs­stellen in Nieder­sachsen. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz trägt Anette Debertin maßgeblich zur Verbesserung der Gewalt­opfer­versorgung und somit des Kinder- und Opferschutzes bei.

Engagement für Hilfen bei sexualisierter Gewalt
Am 23. Januar erhielt außerdem Petra Klecina das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundes­republik Deutschland. Sie engagiert sich seit mehr als 25 Jahren im sozialen Bereich und hier insbesondere für die Belange von Frauen und Mädchen. Seit 1997 ist sie in der Fach­beratungs­gruppe "Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen" (Frauennotruf) in Hannover tätig und klärt im Rahmen ihrer Arbeit über das Tabuthema sexuelle Gewalt auf. 2011 initiierte Klecina das Trauma­netzwerk Hannover und baute es auf. Darüber hinaus engagiert sie sich im Frauen­projekt­plenum Hannover und war seit der Gründung des Verbunds der niedersächsischen Frauen- und Mädchen­beratungs­stellen gegen Gewalt e.V. im Jahr 2019 drei Jahre lang Mitglied des Vorstands. Petra Klecina hat stets aktuelle Entwicklungen zum Thema sexua­lisierte Gewalt im Blick. Ihr ist es zu verdanken, dass die nachfolgende Generation eine Arbeits­grundlage zur Verfügung hat, bei der die Bedeutung der verzahnten Arbeit zwischen Frauen­bewegung, Politik, Fördernden und Fachkräften zur Selbstverständlichkeit geworden ist.

Quelle und weitere Informationen sowie die jeweilige Laudatio stehen auf der Website der Stadt Hannover zur Verfügung: www.hannover.de

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