Aktuelle Daten und Zahlen
Hier finden Sie Hinweise zu aktuelle Statistiken und Zahlen zu den Themen Kindeswohlgefährdung, Inobhutnahmen, erzieherische Hilfen, kindliche Gewaltopfer und mehr.
Heimerziehung und Vollzeitpflege 2022
Im Jahr 2022 wurden in Deutschland rund 121.000 junge Menschen in einem Heim und weitere rund 86.000 in einer Pflegefamilie betreut. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wuchsen damit rund 207.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene – zumindest vorübergehend – außerhalb der eigenen Familie auf. Das waren 1 % oder rund 2.900 weniger junge Menschen als im Jahr zuvor.
Bundeslagebild Sexualdelikte zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen 2022
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat erstmals ein Bundeslagebild "Sexualdelikte zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen" erstellt. Es beschreibt die aktuellen Erkenntnisse zur Lage und Entwicklung in den Bereichen des sexuellen Missbrauchs und der Missbrauchsdarstellungen zum Nachteil von Minderjährigen. Zudem werden Delikte sexueller Ausbeutung von minderjährigen Opfern in diesem Lagebild betrachtet. Auch beleuchtet es unter anderem Charakteristiken von Straftäterinnen und Straftätern und informiert über aktuelle rechtliche Entwicklungen. Das Bundeslagebild soll künftig jährlich erscheinen.
Teenagermütter in Deutschland 2022
Die Zahl der Geburten von Teenagermüttern ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zurückgegangen – in Deutschland und weltweit. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland durchschnittlich 6 Kinder je 1.000 weibliche Teenager zwischen 15 und 19 Jahren geboren. Im Jahr 2000 waren es noch 13, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltmädchentags am 11. Oktober mitteilt. Die Zahl der geborenen Kinder von 15- bis 19-Jährigen Müttern sank im selben Zeitraum von 29.140 auf 10.999. Im Jahr 2000 lebten hierzulande 2,25 Millionen weibliche Jugendliche im entsprechenden Alter, 2022 waren es 1,87 Millionen.
Kindeswohlgefährdungen in Niedersachsen in 2022
Im Jahr 2022 wurden in Niedersachsen insgesamt 17.448 Gefährdungseinschätzungen durch die Jugendämter vorgenommen. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, entspricht dies einem Anstieg um 1,7 % im Vergleich zum Vorjahr (17.164 Verfahren). Insgesamt nahm die Zahl der (akuten und latenten) Kindeswohlgefährdungen um 8,5 % ab. Hingegen stieg die Zahl der Einschätzungen, bei denen keine Gefährdung festgestellt wurde um 5,1 %.
Kindeswohlgefährdungen 2022
Nach einem leichten Rückgang im Corona-Jahr 2021 hat die Zahl der Kindeswohlgefährdungen in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, haben die Jugendämter im Jahr 2022 bei fast 62.300 Kindern oder Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung durch Vernachlässigung, psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt festgestellt. Das waren rund 2.300 Fälle oder 4 % mehr als im Jahr zuvor.
Inobhutnahmen 2022
Nachdem die Zahl der Inobhutnahmen bereits im Jahr 2021 leicht gestiegen war, hat sich die Entwicklung 2022 deutlich verstärkt: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, nahmen die Jugendämter in Deutschland im Jahr 2022 über 66.400 Kinder und Jugendliche zu ihrem Schutz vorübergehend in Obhut. Das waren im Vergleich zum Vorjahr rund 18.900 Fälle oder 40 % mehr.
Kriminalstatistik 2022: Zahlen zu kindlichen Gewaltopfern
Die bundesweite Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2022 zeigt im Vorjahresvergleich zum Teil deutliche Steigerungen, aber durchaus auch positive Entwicklungen. 2022 verzeichnet die Statistik 3.516 Fälle von Kindesmisshandlung – dazu zählen körperliche und psychische Gewalt sowie Vernachlässigung.
Dunkelzifferschätzung weibliche Genitalverstümmelung (FGM) in Deutschland 2022
Laut einer Dunkelzifferschätzung zu weiblicher Genitalverstümmelung (FGM = female genital mutilation) von TERRE DES FEMMES leben aktuell schätzungsweise 103.947 betroffene Mädchen und Frauen in Deutschland. Bis zu 17.271 Mädchen sind in Deutschland potenziell gefährdet.
Erzieherische Hilfen im Corona-Jahr 2021
Ende Oktober 2022 hat das Statistische Bundesamt die neuen Daten zu den Hilfen zur Erziehung veröffentlicht. Demnach wurden im Jahr 2021 rund 957.603 erzieherische Hilfen für unter 27-Jährige gezählt – rund 5.400 Fälle (-0,6%) weniger als im Vorjahr. Mit Blick auf die Entwicklung im zweiten Coronajahr, hat die Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik (AKJStat) eine Kurzanalyse für das Jahr 2021 erstellt.
Online-Monitor Hilfen zur Erziehung
Mit dem HzE-Online-Monitor der AKJStat werden die bislang erschienenen Veröffentlichungen "Monitor Hilfen zur Erziehung" weiterentwickelt und die darin enthaltenen Grundauswertungen jährlich aktualisiert, kurz und bündig präsentiert und Entwicklungen kommentiert. www.hzemonitor.akjstat.tu-dortmund.de
Kommentierte Daten der Jugendhilfe
Der Infodienst der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik (AKJStat) wird dreimal jährlich veröffentlicht. "KomDat Jugendhilfe" präsentiert zu unterschiedlichen Themen Ergebnisse von Auswertungen und Analysen auf der Grundlage der amtlichen Kinder- und Jugendhilfestatistik. Alle Ausgaben stehen zum kostenlosen Download zur Verfügung: www.akjstat.tu-dortmund.de