Kinderrechte
Am 20. November 1989 wurde das Übereinkommen über die Rechte des Kindes von der Vollversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet. 193 Staaten, ausgenommen die USA und Somalia, haben sich verpflichtet, das völkerrechtliche Dokument in ihrem Land umzusetzen.
Die UN-Kinderrechtskonvention fasst in 54 Artikeln persönliche, politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte zum Schutz, zur Förderung und zur Beteiligung von Minderjährigen zusammen. Neben der Einhaltung und Umsetzung der Kinderrechte verlangt das UN-Übereinkommen auch die Bekanntmachung der Grundsätze und Bestimmungen des Übereinkommens.
In der Bundesrepublik Deutschland ist die UN-Kinderrechtskonvention am 5. April 1992 mit der Hinterlegung der Ratifizierungsurkunde beim Generalsekretär der Vereinten Nationen in Kraft getreten - allerdings unter Vorbehalt. Erst am 3. Mai 2010 hat das Bundeskabinett beschlossen, die so genannte Vorbehaltserklärung zurückzunehmen. Damit gelten die Kinderrechte nun uneingeschränkt auch für ausländische Kinder ohne geregelten Aufenthaltstitel.
Die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention wird in Deutschland von einer unabhängigen Monitoring-Stelle am Deutschen Institut für Menschenrechte untersucht und überwacht.
Fast alle Bundesländer haben bereits eine entsprechende Verankerung der Kinderrechte in ihren Landesverfassungen - im Grundgesetz sind die Kinderrechte bislang jedoch nicht aufgenommen.
Handlungsempfehlungen für die Berücksichtigung des Kindeswohlprinzips im kommunalen Haushaltsaufstellungsverfahren
2023 - Das kommunale Finanzmanagement ist ein Dreh- und Angelpunkt zur Umsetzung der politischen und strategischen Ziele der Kommune. Deshalb sollten die Kinderrechte als Querschnittsthema ressortübergreifend in den fach- und bereichsbezogenen, zentralen gesamtstädtischen Finanzplanungen und dezentralen fach- und bereichs- bzw. produktbezogen verantworteten Teilplanungen verankert werden. Die Handlungsempfehlungen von Kinderfreundliche Kommunen e.V. sollen Kommunen eine Hilfe an die Hand gegeben, die UN-Kinderrechtskonvention in ihrem Rechtskreis bei der Aufstellung des Kommunalhaushalts umzusetzen und damit ihrer verpflichtenden Aufgabe nachzukommen. Die Empfehlungen richten sich sowohl an Ratsmitglieder und Verwaltungsvorstände als auch an die Kommunalverwaltungen, dort insbesondere auch an die Finanzverwaltung bzw. die Kämmerei.
Kinderreport Deutschland 2022
2022 - Durch den demografischen Wandel, die Klimakrise und die Corona-Pandemie ist das Thema Generationengerechtigkeit stärker in den Fokus gerückt. Kinder und Jugendliche müssen mit den Auswirkungen politischer Entscheidungen, die heute getroffen werden, noch lange leben. Wie kann eine generationengerechte Politik für sie aussehen? Wie können sie stärker an Zukunftfragen beteiligt werden? Diesen Fragen widmet sich der Kinderreport 2022 des Deutschen Kinderhilfswerkes. Ein Großteil der Bevölkerung in Deutschland fordert die Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz, um die Interessen von Kindern und Jugendlichen in Zukunft besser zu berücksichtigen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Politikforschungsinstituts Kantar Public im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes für den Kinderreport 2022.
Übereinkommen über die Rechte des Kindes
2022 - Die Broschüre des Bundesfamilienministeriums enthält den gesamten Text der UN-Kinderrechtskonvention im Wortlaut inklusive der drei von Deutschland ratifizierten Fakultativprotokolle. Darüber hinaus gibt es einen Anhang mit Informationen zur Entstehungsgeschichte der Kinderrechtskonvention sowie Erläuterungen zu den einzelnen Bestimmungen.
Kinderrechte-Index
2019 - Das Deutsche Kinderhilfswerk hat den ersten "Kinderrechte-Index" für die Bundesrepublik Deutschland vorgestellt. In der Pilotstudie werden vor allem die kinderrechtlichen Entwicklungsbedarfe, aber auch Beispiele guter Umsetzung in den einzelnen Bundesländern aufgezeigt. Dafür wurden Kinderrechte-Indikatoren entwickelt und mit Daten untersetzt. Im Fokus der Analyse stehen das Recht auf Beteiligung, das Recht auf Gesundheit, das Recht auf angemessenen Lebensstandard, das Recht auf Bildung, und das Recht auf Ruhe und Freizeit, Spiel und Erholung. Der Index ist ein geeignetes Instrument für Landesregierungen, die Stärken und Schwächen ihrer Kinder- und Jugendpolitik zu überprüfen und diese gezielt zu verbessern.
Die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland
2019 - Die National Coalition Deutschland - Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention hat ihren Bericht zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland veröffentlicht. Der Bericht ergänzt den Fünften und sechsten Staatenbericht der Bundesregierung aus der Sicht der Fachleute und Organisationen. Er zeigt, dass auch 30 Jahre nach Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention zahlreiche Kinderrechte in Deutschland verletzt werden. Besonders schwerwiegend wirken sich Kinderarmut, ungleiche Bildungschancen und die Erfahrung von Diskriminierung auf die Lebenssituation und das Wohlbefinden von Kindern aus.
Fünfter und Sechster Staatenbericht zur UN-Kinderrechtskonvention
2019 - Mit dem Bericht der Bundesregierung werden zwei Berichtszeiträume zusammengefasst. Auf insgesamt mehr als 400 Seiten geht es unter anderem um die Umsetzung von zwei Fakultativprotokollen zur Kinderrechtskonvention. Im Vordergrund stehen hier das Verbot der Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten sowie das Verbot von Menschenhandel mit Minderjährigen und der sexuellen Ausbeutung von Kindern. Der Staatenbericht beinhaltet eine umfangreiche Datensammlung. Diese fasst die wichtigsten Statistiken und Erhebungen mit Bezug auf die Situation von Kindern in Deutschland und die Umsetzung ihrer Rechte zusammen.
Bericht zur UN-Kinderrechtskonvention in kindgerechter Fassung
2019 - Die Bundesregierung hat am 4. April 2019 bei den Vereinten Nationen in Genf den Fünften und Sechsten Staatenbericht der Bundesrepublik Deutschland zum Übereinkommen über die Rechte des Kindes offiziell eingereicht. Zeitgleich ist der Bericht zur sogenannten UN-Kinderrechtskonvention in einer kindgerechten Fassung veröffentlicht worden. Die Broschüre richtet sich an Kinder und Jugendliche und wurde von der Koordinierungsstelle Kinderrechte im Deutschen Kinderhilfswerk erstellt.
Alle Kinder und Jugendliche haben Rechte
2018 - Zartbitter e.V. hat ein CD mit mehr als 700 Illustrationen zu Kinderrechten neu aufgelegt. Die Illustrationen der Broschüren "Alle Kinder haben Rechte", "Alle Jungen haben Rechte" und "Alle Mädchen haben Rechte" haben nun in der überarbeiteten Neuausgabe Texte in 12 Sprachen. Die Illustrationen haben klare durchgezogene Konturen und können so auch von Menschen mit Sehbehinderungen mit Hilfe eines Lesegerätes betrachtet werden.
Rechte haben - Recht kriegen
2018 - Die Bundesarbeitsgemeinschaft Landesjugendämter und die Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen hat den gemeinsam herausgegebenen Ratgeber für Jugendliche in Erziehungshilfen komplett überarbeitet. Der Ratgeber gibt in jugendgerechter Sprache einen Überblick über die Rechte von Kindern und Jugendlichen. Welche Rechte haben sie gegenüber den Erwachsenen in ihrem Umfeld? Welche Formen der Unterstützung durch das Jugendamt gibt es und welche Rechte bzw. Spielräume haben junge Menschen hierbei? In dem Ratgeber geht es um alltägliche Probleme von jungen Menschen, aber auch um die Möglichkeiten von Hilfen zur Erziehung und Beratung durch das Jugendamt. Er richtet sich in erster Linie an Jugendliche, ist aber auch für sozialpädagogische Fachkräfte, Eltern und interessierte Laien eine Fundgrube an Informationen und kann als Grundlage für die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften in den Erziehungshilfen hilfreich sein. Ein ausführliches Verzeichnis mit Kontaktadressen zu (Online-)Beratungsstellen rundet den Ratgeber ab.
Seit dem 1. Juli 2009 ist der Schutz von Kindern in Artikel 4a in der Niedersächsischen Verfassung verankert: "Kinder und Jugendliche haben als eigenständige Personen das Recht auf Achtung ihrer Würde und gewaltfreie Erziehung. Wer Kinder und Jugendliche erzieht, hat Anspruch auf angemessene staatliche Hilfe und Rücksichtnahme. Staat und Gesellschaft tragen für altersgerechte Lebensbedingungen Sorge. Kinder und Jugendliche sind vor körperlicher und seelischer Vernachlässigung und Misshandlung zu schützen."
Artikel 4a - Schutz und Erziehung von Kindern und Jugendlichen
kommunen.kinderrechte.de
Das Infoportal Kinderrechte in Kommunen bietet Materialien über Kinderrechte, die Städte und Gemeinden dabei unterstützen sollen, ihre Angebote, Planungen und Strukturen im Sinne der Interessen von Kindern zu verbessern. Die Website richtet sich an Verwaltungsmitarbeitende sowie politische Entscheidungsträger und -trägerinnen in den Kommunen, beispielsweise Bürgermeister:innen sowie Gemeinderäte. Angebot der Koordinierungsstelle Kinderrechte des Deutschen Kinderhilfswerkes und des Vereins Kinderfreundliche Kommunen mit Förderung des Bundesfamilienministeriums.
kinderrechte-portal.de
Website der National Coalition Deutschland für pädagogische Fachkräfte zum Thema Kinderrechte. Das Portal bündelt das bestehende diverse Angebot der vielen Mitglieder des Netzwerks Kinderrechte auf einer Plattform und ermöglicht es, Material zu sichten, zu filtern und zu sortieren. Außerdem gibt es Hinweise auf weitere empfehlenswerte Angebote, Plattformen und Datenbanken mit entsprechenden pädagogischen Materialien zu angrenzenden Themen.
www.bmfsfj.de
Die mobile Kinderrechte-Ausstellung des Bundesfamilienministeriums besteht aus zehn verschiedenen Modulen, die jeweils ein Kinderrecht näher erklären. Mit interaktiven Elementen können sich Kinder und Jugendliche ebenso wie Eltern, pädagogische Fachkräfte und alle Interessierten über die wichtigsten Kinderrechte informieren und sich mit ihnen auseinandersetzen. Sie kann kostenlos zur Ausleihe angefragt werden bei kinderrechteausstellung@bmfsfj.bund.de.