Kinderschutz-Konzepte helfen präventiv gegen (sexualisierte) Gewalt in der eigenen Einrichtung. Daniela Rump, Vorsitzende des Kinderschutzbundes Niedersachsen, erklärt dazu: "Deshalb ist ein Austausch zu dem Thema wichtig. Als Grundlage sehen wir den Gedanken der Partizipation: wie schaffe ich eine ernsthafte Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und Mitarbeiter:innen? Ziel eines Kinderschutz-Konzeptes ist es, gemeinsam an einer Haltung zu arbeiten. Durch die Einbeziehung aller Personengruppen einer Einrichtung entsteht eine gemeinsame, von allen mitgetragene, Verantwortung."
Der Kinderschutzbund Niedersachsen hat am 16. September 2024 zum Fachtag "Kinderschutz-Konzepte leben – Zum Umgang mit Stolpersteinen" eingeladen. Ziel des Fachtages ist es, Fachkräften konkrete Handlungsansätze für den Umgang mit Problemen bei der Umsetzung von Kinderschutz-Konzepten zu vermitteln. Die Teilnehmenden erwartete ein Programm aus Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden.
Rump weiter: "Jede Einrichtung, die sich auf ein Schutzkonzept verständigen kann, wird einen Qualitätssprung machen. Dies gelingt, wenn grenzwahrendes Verhalten nicht allein von individuellen Haltungen und Fähigkeiten einzelner Mitarbeiter:innen abhängt, sondern eine Reihe von präventiven Maßnahmen gemeinsam verankert werden. Diese geschaffenen Strukturen sichern den Schutz und die Rechte von Kindern und Jugendlichen und bieten für alle Orientierung und Sicherheit."
Inhouse-Qualifizierung zur Implementierung institutioneller Kinderschutz-Konzepte
Der Kinderschutzbund Niedersachsen bietet seit 2011 im Auftrag des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung das Projekt "Zur Sicherung der Rechte von Mädchen und Jungen" in pädagogischen Einrichtungen an. Innerhalb des Projektes werden betriebserlaubnispflichtige Einrichtungen bei der Prozessgestaltung und der nachhaltigen Implementierung eines institutionellen Kinderschutz-Konzeptes begleitet.