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Aufarbeitungs­kommission: Bundes­weiter Aufruf an Betroffene sexuellen Kindes­miss­brauchs in der Schule

Die Unabhängige Kommission zur Auf­ar­beitung sexu­ellen Kindes­miss­brauchs unter­sucht sexuelle Gewalt im Bereich Schule. Sie ruft erwachsene Betroffene sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen auf, von ihren Erfahrungen zu berichten. "Werden Sie los, was Sie nicht loslässt. Erzählen Sie uns von Ihren Erfahrungen!" – Mit dieser Botschaft will die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs Menschen erreichen, die in ihrer Kindheit oder Jugend sexuelle Gewalt in der Schule erlebt haben. Auch Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, wie Angehörige, Freunde oder Lehrerinnen und Lehrer, die von sexuellem Kindesmissbrauch in der Schule berichten können, sind aufgerufen, sich zu melden und von ihren Erfahrungen zu berichten.

Die Schule ist ein zentraler Ort für alle Kinder und Jugendlichen. Darum setzt die Kommission mit ihrer Arbeit hier einen neuen Schwerpunkt. Sie will untersuchen, welche Bedingungen den Missbrauch an Schulen ermöglicht haben, welche Strukturen und Haltungen dazu beigetragen haben, dass Gewalt verschwiegen und die Aufklärung verhindert wurde. Sie möchte auch herausfinden, auf welche Art und Weise betroffenen Kindern geholfen wurde und woran Hilfe gescheitert ist.

Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs untersucht seit 2016 Ausmaß, Art und Folgen sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR. Kern der Untersuchungen sind vertrauliche Anhörungen von heute erwachsenen Betroffenen, die in ihrer Kindheit und Jugend sexualisierte Gewalt in Institutionen, im familiären und sozialen Bereich sowie organisierten Strukturen ausgesetzt waren. Die Kommission ist angesiedelt beim Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs. Grundlage ihrer Einberufung war ein Beschluss des Deutschen Bundestages. Das Bundeskabinett hat 2019 die Laufzeit der Kommission bis Ende 2023 verlängert.

Weitere Informationen zur Arbeit der Kommission und welche Möglichkeiten es gibt, dort zu berichten, stehen auf www.aufarbeitungskommission.de

Quelle: Pressemitteilung der Unab­hän­gigen Kom­mission zur Auf­arbeitung sexu­ellen Kindes­miss­brauchs, 28.04.2021, www.aufarbeitungskommission.de