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Dunkelzifferschätzung zu weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) in Deutschland:

Anlässlich des Internationalen Mädchen­tags am 11. Oktober hat TERRE DES FEMMES die Dunkel­ziffer­schätzung 2022 zu weiblicher Genital­verstüm­me­lung (FGM = female genital mutilation) in Deutschland vorgestellt. In Deutschland leben demnach aktuell schätzungs­weise 103.947 betroffene Mädchen und Frauen, bis zu 17.271 Mädchen sind in Deutschland potenziell gefährdet. Diese Zahlen beweisen aufs Neue: der Handlungsbedarf ist enorm.

"Wir brauchen dringend eine verbesserte Datenlage in Deutschland, um Mädchen durch gezielte Prävention effektiv schützen und bereits Betroffene besser versorgen zu können", sagte Sonja Störmer, Referentin für weibliche Genital­verstümmelung bei TERRE DES FEMMES e.V., auf der Pressekonferenz. "Diese Mädchen und Frauen befinden sich mitten in unserer Gesellschaft, und wir müssen sie sichtbar machen. Klare Zahlen verstärken auch den Handlungspielraum und -druck auf politischer Ebene."

Bereits seit der Gründung 1981, setzt TERRE DES FEMMES sich dafür ein, Präventions- und Aufklärungsangebote für bedrohte Mädchen umzusetzen, sowie die Versorgung betroffener Mädchen und Frauen auszubauen.

In diesem Jahr wurde erstmalig eine neue Berechnungsmethode für die Schätzung der gefährdeten Mädchen anhand eines Minimal- und Maximalszenarios angewandt.

Die detaillierte Dunkelzifferschätzung inklusive Erläuterungen und der Aufschlüsselung nach Bundesländern steht als PDF-Datei auf der Website von TERRE DES FEMMES zur Verfügung: frauenrechte.de

Quelle: TERRE DES FEMMES, 06.10.2022