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Gewichtige Anhaltspunkte für Kindeswohlgefährdung: Neue NZFH-Expertise

Auch Akteure der Frühen Hilfen können in der Zusammenarbeit mit Familien mit Hinweisen zu einer Kindeswohlgefährdung konfrontiert werden. Diese in der frühen Kindheit zu erkennen, einzuschätzen und zu erörtern stellt für Fachkräfte professionsübergreifend eine große Herausforderung dar. Der fachliche Diskurs und die Erkenntnisse aus Fallanalysen im Projektbereich "Qualitätsentwicklung im Kinderschutz" des NZFH zeigen, dass Unsicherheiten bei der Einordnung der wahrgenommenen Hinweise und unterschiedliche Einschätzungen der Akteure eine Klärung erschweren oder sogar verhindern können.

In der neuen Expertise des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) skizziert Dr. Michael Barth, Dipl.-Psychologe im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin im Universitätsklinikum Freiburg, ein empirisch fundiertes Vorgehen aus psychologischer und medizinischer Perspektive. Fachkräfte aus unterschiedlichen Berufsfeldern können es nutzen, um Risikokonstellationen und Gefährdungs­merkmale zu erkennen oder sich über Einschätzungen und Entscheidungen auszutauschen. Die Publikation präzisiert das Konzept der gewichtigen Anhaltspunkte als Kernelement diagnostischer Vorgehensweisen, vermittelt theoretische Grundlagen und bietet Anregungen zur Weiterentwicklung der interprofessionellen Zusammenarbeit im Kinderschutz.

NZFH:
Gewichtige Anhaltspunkte für Kindeswohl­gefährdung in der frühen Kindheit aus medizinischer und psychosozialer Perspektive
Qualitätsentwicklung im Kinderschutz, Band 10
Köln, 2022
56 Seiten
Download oder kostenlose Bestellung der Printversion über www.fruehehilfen.de