Künstliche Intelligenz (KI) verändert unsere Arbeitswelt – auch die Soziale Arbeit im Kinderschutz. Welche Chancen und Risiken bringt der Einsatz von KI mit sich? Unter dem Titel "Insoweit erfahrene KI? – Wie lässt sich künstliche Intelligenz zur Gefährdungseinschätzung & Co nutzen?" hat die Kinderschutz-Akademie Niedersachsen gemeinsam mit dem Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung am 24. November 2025 zum Niedersächsischen Forum für insoweit erfahrene Fachkräfte in die Akademie des Sports in Hannover eingeladen. Rund 70 Fachkräfte im Kinderschutz und Expert:innen haben sich über die Potenziale, Herausforderungen und Grenzen von KI im Arbeitsalltag ausgetauscht.
Dr. Andreas Philippi, Niedersächsischer Minister für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung: "Es ist wichtig, sich im Kinderschutz frühzeitig und vorausschauend mit den Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von künstlicher Intelligenz auseinanderzusetzen. Bei der Gefährdungseinschätzung kann sie unterstützend wirken, indem sie gewisse Muster erkennt und Fachkräfte dadurch entlastet. Das persönliche Gespräch mit dem Kind oder der Familie kann sie aber keinesfalls ersetzen. Das Wohl des Kindes muss immer im Vordergrund stehen. Dazu brauchen wir den Dialog."
Simon Kopelke, Vorstandsmitglied im Kinderschutzbund Niedersachsen: "Künstliche Intelligenz bietet Chancen – sie kann Fachkräfte im Kinderschutz unterstützen, Prozesse erleichtern und die Einschätzung von Gefährdungslagen verbessern. Gleichzeitig birgt der Einsatz von KI Risiken, insbesondere wenn menschliche Verantwortung und pädagogisches Urteilsvermögen vernachlässigt werden. Wir möchten den Fachdiskurs darüber eröffnen, wie KI verantwortungsvoll, ethisch und unterstützend eingesetzt werden kann, damit der Schutz von Kindern und Jugendlichen immer im Mittelpunkt steht."
Nach Grußworten von Minister Dr. Andreas Philippi (stellvertretend: Anke Boes) und Vertreter:innen der BAG der Kinderschutz-Zentren erwarteten die Teilnehmenden Vorträge und Möglichkeiten zum Austausch: Über die Potentiale und Anwendungsmöglichkeiten zu KI in der Sozialen Arbeit ging es im Vortrag von Teresa Staiger, Bertelsmann Stiftung. Prof. Dr. Timo Ackermann, ash Berlin, sprach über Algorithmen im Kinderschutz und wie und ob KI bei Gefährdungseinschätzung helfen kann. Zur rechtlichen Perspektive von KI und Datenschutz gab Prof. Dr. jur. Rolf Jox, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Impulse.
"Welche Möglichkeiten könnte ich mir vorstellen, KI in meine Arbeit zu integrieren?" – Mit dieser Fragestellung setzten sich die Teilnehmenden am Nachmittag interaktiv auseinander. Dabei ging es um die Arbeit mit Kindern, mit Eltern sowie im Jugendamt.
Abgerundet wurde der Fachtag mit einer abschließenden Diskussion mit den eingeladenen Expert:innen und Teilnehmenden.