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NZFH-Studie: Ungleiche Chancen auf gesundes Aufwachsen

Die bundesweit repräsenta­tive Studie "Kinder in Deutsch­land 0-3" (KiD 0-3 2022) zeigt: Insge­samt geht es kleinen Kindern in Deutsch­land sehr gut. Die Chancen auf ein gesundes und entwick­lungs­förder­liches Auf­wachsen sind jedoch ungleich verteilt.

Bei 78 Prozent der Säuglinge und Kleinkinder in Deutschland ist der Gesund­heits­zustand "sehr gut" – so lautet das Ergebnis der repräsen­tativen Studie "Kinder in Deutschland 0-3 2022" (KiD 0-3) des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH). Die neuen Daten zeigen aber auch: Die Chancen auf ein gesundes und entwicklungs­förder­liches Auf­wachsen sind ungleich verteilt. Die Corona-Pandemie hat diese bestehenden Ungleich­heiten weiter vertieft.

Der Gesundheitszustand von Kindern, die in einem armutsbelasteten Familienumfeld aufwachsen, ist im Vergleich nur bei 64 Prozent "sehr gut". 21 Prozent der Kinder, deren Familien von Armut betroffen sind, sind überdies nicht altersgerecht entwickelt. Negative Effekte der Corona-Pandemie stellen Kinderärztinnen und -ärzte vor allem bei der sozialen und affektiven Entwicklung von Kleinkindern fest.

Die Studienergebnisse unterstreichen auch, wie wichtig die Angebote der Frühen Hilfen sind: 92 Prozent der Eltern, die von einer Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegenden oder einer Familienhebamme zu Hause begleitet wurden, bewerten das Angebot als "(sehr) hilfreich".

Für die Studie wurden von April bis Dezember 2022 insgesamt 7.818 Mütter und Väter befragt. 258 Kinderärztinnen und Kinderärzte haben sich beteiligt. Die Erhebungen fanden im Rahmen der Früherkennungsuntersuchungen U3 bis U7a statt. Die Eltern gaben Auskünfte zu ihren Belastungen und vorhandenen Ressourcen sowie zur Inanspruchnahme und Bewertung von Unterstützungsangeboten. Parallel dazu füllten die Ärztinnen und Ärzte für jede teilnehmende Familie einen Dokumentationsbogen zur Gesundheit und Entwicklung des Kindes aus. Dieser Bogen wurde in enger Kooperation mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (BVKJ) entwickelt.

Die Daten der Befragungen bilden eine wichtige Grundlage, um sowohl aus Elternsicht als auch aus kinderärztlicher Einschätzung die Situation von Familien mit kleinen Kindern in Deutschland nachzuzeichnen und ihren Unter­stützungs­bedarf zu ermitteln.

Ergebnisse und Informationen zur Studie stehen zur Verfügung unter www.fruehehilfen.de

Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung des Bundesfamilien­minis­teriums, 26.09.2023, www.bmfsfj.de