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Rückblick: Niedersächsisches Forum für Kinderschutzfachkräfte

Das Niedersächsische Sozialministerium, die BAG Die Kinderschutz-Zentren und die Kinderschutz-Akademie des Kinder­schutz­bundes Niedersachsen haben zum 9. Niedersächsischen Forum für Kinderschutz­fachkräfte nach Hannover eingeladen. In diesem Jahr fand das Forum unter dem Motto "Zwischen Risiko und Gefahr – Rolle und Aufgaben von Kinder­schutz­fachkräften" statt. Dabei ging es ganz zentral darum, im Arbeitsalltag zwischen Kindes­wohl und Kindeswillen entscheiden zu können und damit einhergehend um Beteiligungsmöglichkeiten.

Vorträge: Von Kindeswohl und Kindeswille bis altersgerechte Gesprächsführung im Verdachtsfall
Namhafte Experteninnen und Experten wie Dr. Christine Böttger, Fam-Ki Institut für Familienrecht und Kindeswohl, sowie Prof. Dr. Uwe Tewes, Medizinische Hochschule Hannover, referierten am 28. November 2023 exklusiv zu hochaktuellen Themen, u.a. altersgerechte Kommunikation mit Kindern und Jugendlichen bei Verdacht auf Gewalt oder die Berücksichtigung des Kindeswillens im Umgangsverfahren.

Workshops: Selbstfürsorge, Gefährdungseinschätzung und Elterngespräche
In den Workshops wurden Best-Practice-Modelle für den Umgang mit herausfordernden Situationen präsentiert sowie Methoden vorgestellt, um in schwierigen Arbeitsprozessen selbstfürsorglich handeln zu können: Wie spreche ich mit Erziehungsberechtigten über Gewalt? Wie schätze ich Situationen richtig ein? Neben kleinen Impulsvorträgen gab es in den Workshops Zeit für Übungen und Austausch sowie genügend Raum für die Fragen der Teilnehmenden. Das Forum bot außerdem Raum und Gelegenheit, um sich über den inklusiven Kinderschutz und was dies für die Arbeit einer i.e. Fachkräfte bedeutet, auszutauschen.

Kinderschutzbund Niedersachsen bietet Fachkräften Unterstützung
Daniela Rump, Vorsitzende Kinderschutzbund Niedersachsen: "Individuelle Ressourcen und Kompetenzen zu stärken, ist besonders für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen von hoher Bedeutung. Kinder sind darauf an­gewiesen, dass Fachkräfte erkennen, wenn sie in Not sind und wissen, wie sie handeln können. Nur wer sich selbst sicher fühlt, kann auch in herausfordernden Momenten adäquat reagieren. Daher sehen wir uns als Kinder­schutz­bund in der Aufgabe, die Fachkräfte in dieser Hinsicht weiter zu unterstützen."

Hintergrund
Seit 2005 gibt es die gesetzliche Regelung, dass eine insoweit erfahrene Fachkraft in vermuteten Kindes­wohl­gefährdungen eine Gefährdungseinschätzung für das Kind vornehmen muss und den Fachkräften oder Eltern beratend und unterstützend zur Seite steht. Die Aufgabenbereiche einer i.e. Fachkraft sind in §8a und §8b SGB VIII festgelegt. Stetige gesellschaftliche und gesetzliche Veränderungen, wie beispielsweise das in 2021 eingeführte Kinder- und Jugendstärkungsgesetz, bringen jedoch immer neue Herausforderungen für den Arbeitsalltag mit sich. Das Niedersächsische Kinderschutzfachkräfte-Forum nimmt die Herausforderungen einer i.e. Kinderschutzfachkraft genauer in den Blick und bietet durch Vorträge renommierter Experteninnen und Experten, praxisnahen Workshops und Raum für fachlichen Austausch eine Unterstützung bei ihrer herausfordernden und wichtigen Arbeit.

Die Materialien aus den Workshops und Vorträgen werden demnächst auf der Website der Kinderschutz-Akademie zur Verfügung stehen: www.kinderschutz-akademie.de