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"Sounds wrong" – Kampagne gegen die Verbreitung von Miss­­brauchs­­dar­­stel­­lun­gen

Das Internet ist voller Darstellungen, die sexuellen Missbrauch von Minderjährigen zeigen – sei es auf Websites, in den sozialen Medien oder auf Messenger-Diensten. Wer diese strafbaren Darstellungen meldet, kann dazu beitragen, möglicherweise aktuell anhaltenden Missbrauch zu beenden und Täterinnen und Täter zu verfolgen und zu bestrafen. Damit werden nicht nur aktuelle Opfer von ihrem Leid befreit, sondern auch andere Kinder und Jugendliche davor geschützt. Die Kampagne "Sounds Wrong" der Poli­zei­li­chen Kriminal­prä­vention kämpft gegen die Verbreitung von Miss­brauchs­dar­stel­lun­gen – und ruft dazu auf, fragwürdige Fotos und Videos nicht zu teilen, sondern am besten direkt zu melden. Sie richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche. Die Kampagne stärkt Jugendliche darin, auf ihrer Intuition zu vertrauen, wenn sie Fotos oder Videos mit Miss­­brauchs­­dar­­stel­­lun­gen sehen. Der Appell: Auf keinen Fall weiter­ver­breiten, sondern den Inhalt mit Vertrauens­personen besprechen und beim Internet­provider oder der Polizei melden! 

Das Teilen von Kinderpornografie ist eine Straftat
Die Verbreitung von Darstellungen sexualisierter Gewalt an Kindern über Chats, Messenger und soziale Netzwerke steigt. Wer entsprechende Darstellungen weiterleitet, macht sich strafbar. Denn jedes geteilte Bild oder Video dokumentiert einen realen sexuellen Kindesmissbrauch. Auch Kinder und Jugendliche werden oft unwissentlich zu Tätern: Oft ist ihnen nicht bewusst, dass hinter einem im Chat verbreiteten Video ein realer sexueller Kindesmissbrauch stehen kann. Laut bundesweiter Polizeilicher Kriminalstatistik war in Deutschland im Jahr 2024 etwa 46,6 Prozent der erfassten Tatverdächtigen bei der Verbreitung von Kinderpornografie über das Tatmittel Internet jünger als 18 Jahre. Im Jahr 2024 wurden 3.640 Kinder und 3.971 Jugendliche als Tatverdächtige erfasst.

Kampagne gegen die Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen
Die Polizeiliche Kriminalprävention startete 2021 die Kampagne "Sounds Wrong", um der Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen im Internet zu begegnen. Mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) wurde die Kampagne 2024 nicht nur optisch grundlegend überarbeitet, sondern auch inhaltlich neu justiert. 

Design, Sprache und die genutzten Medienformate richten sich noch direkter an junge Menschen. Im Fokus steht die klare Hand­lungs­anweisung "Melden statt teilen". Auch bei der Zielgruppen­er­reichung geht die Kampagne neue Wege. Für Multiplikatoren stehen geeignete Informationen und Medien zur Verfügung, die die Arbeit mit jungen Menschen unterstützen.

Die Kampagne will bei Kindern und Jugendlichen das Bewusstsein entwickeln und stärken, dass Mitmachen oder auch einfach nur Wegschauen die falschen Wege sind. Die Kampagne bietet zahlreiche Reflektions­möglich­keiten, die junge Menschen animieren, das eigene Verhalten zu hinterfragen und bewusster zu handeln. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die positive Selbst­wirk­sam­keit: weg von negativen Botschaften und Abschreckung – hin zu einer klaren Handlungs­auf­for­de­rung, die sich gut anfühlt und leicht umzusetzen ist. 

Der großen Unsicherheit bei diesem Thema und beim Umgang mit strafbaren Inhalten im Internet möchte Sounds Wrong Wissen und Handlungsmöglichkeiten entgegensetzen – sowohl für junge Menschen als auch deren erwachsenen Umfeld wie Eltern oder Lehrkräfte.

Social Media-, Unterrichts- und Info-Materialien für Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte sowie alle Informationen zur Kampagne und den Zugang zur Website für Jugendliche gibt es auf www.soundswrong.de 

Die Website für Kinder und Jugendliche ist auch direkt aufrufbar unter www.sounds-wrong.de  

Quelle und weitere Informationen zur Kampagne: www.polizei-beratung.de