Kinderschutzplattform Braunschweig

Als ein weiterer Baustein im Braunschweiger Kinderschutzkonzept arbeitet die Stadt Braunschweig in Kooperation mit dem Universitäts­klinikum Ulm an der Erstellung einer "Braunschweiger Kinderschutzplattform" mit E-Learning Angeboten. Das vom Niedersächsischen Sozialministerium geförderte Projekt soll ab Juni 2023 durch die Stadt Braunschweig verstetigt werden.

Qualifizierter Kinderschutz setzt bei all diesen Beteiligten Handlungssicherheit voraus. Die Kinder­schutzplattform Braunschweig soll dazu beitragen, eine "gemeinsame Sprache" für den Kinder­schutz zu etablieren und damit die Sensibilisierung und Kompetenz in Sachen Kinderschutz bei allen Akteurinnen und Akteuren zu erhöhen und Kinder und Jugendliche besser zu schützen. Die Informations- und Fortbildungsplattform richtet sich an Fachkräfte unterschiedlicher Disziplinen, interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Betroffene. Der inhaltliche Fokus liegt dabei auf dem regionalen Bezug zum Raum Braunschweig/Niedersachsen. Ein flexibel gestaltbarer und kostenloser Online-Kurs zum Thema Kinderschutz ist bundesweit für alle Berufsgeheimnisträger/innen offen.

Die Plattform setzt sich folgendermaßen zusammen:

Informationsmodul
Das Informationsmodul ist jederzeit frei und barrierearm zugänglich und hält eine Übersicht über

• regionale Anlaufstellen und Beratungsmöglichkeiten
• regionale und bundesweite Online-Beratungsangeboten (analog oder digital)
• aktuelle Informationen, Neuigkeiten und Veranstaltungen zum Thema Kinderschutz

Fortbildungsmodul
Im Fortbildungsmodul finden sich

• ein kostenloser Online-Kurs mit dem Titel "Grundwissen Kinderschutz für Berufs­geheim­nis­träger*innen", für den eine Registrierung notwendig ist
• weitere E-Learning Angebote zu Kinderschutz, Traumatisierungen und weiteren Themen der Kinder- und Jugend­psychiatrie/Psycho­therapie

Der Online-Kurs "Grundwissen Kinderschutz für Berufsgeheimnisträger*innen" ist modular auf­gebaut und beinhaltet mit einem Umfang von etwa 25 Stunden Hintergründe zum Kinderschutz und den verschiedenen Misshandlungsformen, konkrete Handlungsschritte im (Verdachts-) Fall sowie rechtliche Grundlagen. Neben der Vermittlung von Wissen durch Grundlagen und Rechtstexte wird im Rahmen des Kurses besonderer Wert auf das fall­basierte Lernen gelegt. Dazu gibt es inter­aktive Fall­beispiele aus verschiedenen Bereichen. Alle Berufs­geheimnis­trägerinnen und -träger sind dazu verpflichtet, Kinder und Jugendliche vor Gewalt­­anwendung, Misshandlung und Verwahr­­losung zu schützen. Trotzdem muss bei jedem Fall zwischen der Schweige­pflicht und dem Schutz­­auftrag zum Wohle des Kindes abgewogen werden.